New York – Dos and Don’ts im Big Apple

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If I can make it there, I can make it everywhere. It’s up to you, New York, New York. Frank Sinatra (1915 – 1998)

Schon lange habe ich den Halbstarken versprochen, einmal mit ihnen New York unsicher zu machen. Die Pandemie hat uns ja erst einen Strich durch die Rechnung gemacht und dann gab es ein langes Hin und Her, wer wann Zeit hat und wer nicht, schlussendlich haben wir aber in den heurigen Osterferien einen halbwegs passenden Termin gefunden, und wir haben uns gemeinsam mit dem Lieblingstravelbuddy auf den Weg nach New York, in den Big Apple gemacht. Woher der Beiname kommt, dazu gibt es viele Theorien. Die einen sagen, er kommt aus dem im New York der Jahrhundertwende sehr beliebten Pferdesport, wo „Big Apple“  mit „Big Money“ gleichgesetzt wurde. Man liest auch, dass es aus der Jazz Szene kommt und andere Berichte schreiben es den spanischen Einwanderern zu. Auf Spanisch wird ein Häuserblock Manzana genannt, was so viel wie Apfel heißt. Wie auch immer, „Big“ ist New York jedenfalls – sehr big sogar!

Wer uns ein bisschen kennt oder dem Blog schon länger folgt, kann sich wohl ganz gut vorstellen, dass auch wir wenig geschlafen haben. Dicht war unser Programm, aber wie könnte es auch anders sein, bietet New York doch soooo viele besondere Orte, die zu besuchen es galt. Und wer uns ein bisschen besser kennt weiß auch, dass wir nie Ruhe geben würden, bevor wir sie nicht alle gesehen haben…IMG_4587

Damit auch du das Beste aus deiner New York Reise rausholen kannst, habe ich ein paar „Basics“ für dich zusammen gestellt, die dir die Planung deiner Reise etwas erleichtern sollen. Manche Städte kann man einfach besuchen und dann vor Ort entscheiden, was man gerne machen oder sehen möchte. Bei einem Besuch in New York empfiehlt sich schon ein bisschen eine Planung. Die Stadt ist einfach zu groß, um schnell mal von hier nach da zu fahren, da geht viel zu viel Zeit verloren, die du durchaus besser nützen kannst.

Also, was sind jetzt die Dos and Don’ts in New York, was sollst du unbedingt wissen, bevor du die Stadt das erste Mal besuchst?

  1. New York ist großartig und laut und überdrüber und voll mit tollen Eindrücken. Du wirst sooo viel entdecken, Orte „live“ sehen, die du vielleicht aus Filmen kennst und Neues kennenlernen, das dich in Staunen versetzt. Das ist wunderbar, aber auch anstrengend. Sei dir dessen bewusst und lass bei deiner Planung etwas Spielraum und Zeit zum Durchatmen.
  2. Es wird dir wirklich vieles bekannt vorkommen und das ist schon richtig cool. Alleine im Empire State Building wurden soooo viele Filme gedreht, dass es im Foyer eine ganze Ausstellung dazu gibt, Kingkong lässt grüßen. In der Magnolia Bakery kannst du wie Carry in „Sex and the City“ Kuchen einkaufen (ihr Haus findest du übrigens in der 66 Perry Street) und im Central Park auf den Spuren von „Kevin allein in New York“ wandern. Der Washington Square wird dir aus „Harry und Sally“ bekannt vorkommen und auch den Times Square hast du bestimmt schon in dem ein oder anderen Film gesehen. In New York wird fast permanent irgendwo gefilmt, sodass auch die Wahrscheinlichkeit, dass du bei Dreharbeiten vorbei kommst, gar nicht so gering ist.IMG_5762
  3. New York ist riesig, Manhattan alleine ist riesig. Es gibt zwar U-Bahnen, die auch super funktionieren und einfach in der Orientierung sind – du wirst trotzdem unglaublich viel zu Fuß gehen, nimm dir also gute Schuhe mit. Nicht deine Schönsten, deine Bequemsten. Und kauf dir trotzdem ein U-Bahn-Ticket. Eine Wochenkarte bekommst du schon für 33 $ und sie macht sich schon nach ein paar Fahrten bezahlt, auch wenn du vielleicht gar nicht eine ganze Woche bleiben willst. Die Einzelfahrt kostet nämlich 3 $ und so rechnet sie sich wirklich schon bald.
  4. Apropos Transport: bestimmt kennst du die gelben Taxis, die das Stadtbild prägen. Man kann damit fahren, wenn man das als Erlebnis sehen mag – sollte es aber eigentlich bleiben lassen. Die Straßen sind meistens verstopft, sodass du im Taxi kaum schneller voran kommst, als zu Fuß oder mit der U-Bahn, und teuer sind sie außerdem. Also wie gesagt: ein U-Bahn-Ticket bewährt sich. Die gelben Taxis fahren übrigens bis zur 125th Street und nicht weiter. Aber wenn du dich schon für ein Taxi entscheidest, dann unbedingt für so eines, es gibt nämlich auch viele „inoffizielle“ Anbieter mit ebenso „inoffiziellen“ und undurchsichtigen Preisen.IMG_5749
  5. Die Subway ist, wie gesagt, das praktischste Fortbewegungsmittel. Rauf fährst du Uptown, runter Downtown, so einfach ist es. Es fahren allerdings auf den U-Bahn-Strecken manchmal auch Express-Züge, die nicht an jeder Haltestelle stehen bleiben. Du erkennst sie an einem aufgestellten Quadrat um die Nummer der Linie herum, während die normalen Züge einen Kreis um die Nummer haben. Achte darauf, um dir viel hin- und herfahren zu ersparen (wir waren da gelegentlich ein bisschen patschert…)IMG_4078
  6. Such dir ein Hotel in guter Lage. Wenn du auf dein Budget achten musst, spar bei den Sternen, aber nicht bei der Lage. Du wirst es sehr zu schätzen wissen, wenn die Distanzen halbwegs überschaubar sind und du vielleicht mal zwischendurch einen Sprung zurück ins Hotel machen kannst – sei es, um kurz die Beine hochzulegen oder einfach nur, um deine Einkaufstaschen los zu werden. Wir haben im Hotel Pod 39 gewohnt, ein tadelloses Hotel in der Nähe der Grand Central Station, das sauber, funktionell und leistbar war. Schnickschnack im Zimmer gab es nicht, aber eine schöne Bar und einen Aufenthaltsraum, wo man in der Früh Kaffee und Tee trinken konnte und im Sommer gibt es auch eine tolle Dachterrasse.
  7. Du wirst dich während deiner New York Reise hauptsächlich in Manhattan aufhalten, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind schließlich hier. New York ist aber sehr viel mehr als Manhattan und es lohnt sich durchaus, auch die anderen Bezirke einmal zu besuchen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie unterschiedlich sie sind. Man muss ja nicht gleich nachts durch die Bronx spazieren, aber tagsüber mal nach Brooklyn zu fahren, ist durchaus ein heißer Tipp.IMG_4462
  8. New York ist teuer und all die Aktivitäten, die du unternehmen willst, werden ganz schön ins Geld gehen. Überlege dir daher im Vorhinein, was du gerne sehen möchtest und wenn du vor hast, mehrere Attraktionen zu besuchen, besorge dir im Vorfeld einen New York Pass. Dafür gibst du zwar erst mal etwas mehr Geld aus, im Endeffekt rechnet sich so ein Pass aber meistens schon recht bald.  So groß und vielfältig, wie die Stadt selbst ist, so groß ist auch die Auswahl an verschiedenen Pässen, zwischen denen du wählen kannst. Es gibt den Sightseeing Pass, The New York Pass,  den Explorer Pass, den City Pass und den Freestyle Pass. Welcher für dich der richtige Pass ist, hängt wirklich davon ab, was du alles sehen möchtest und wie lange du in der Stadt bleibst. Wir hatten uns für den Sightseeing Pass für 7 Tage entschieden und der hat für 299 $ sämtliche unserer Aktivitäten abgedeckt. Hätten wir die Eintritte einzeln bezahlt, hätten wir locker doppelt so viel dafür ausgeben müssen. 
  9. Erkundige dich vorher nach den Öffnungszeiten der Attraktionen, die du besuchen möchtest. Auch wenn New York die Stadt ist, die niemals schläft und du praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit einkaufen oder Essen gehen kannst, die Museen haben oft erstaunlich kurze Öffnungszeiten und wir waren überrascht, dass auch Highlights wie zB das Intrepid-Museum an manchen Tagen um 17 Uhr schließen oder gar geschlossen haben. Berücksichtige das einfach bei deiner Planung, wenn du wenig Zeit hast und viel „unterbringen“ musst.IMG_5419
  10. Shoppen in New York, kann/soll/muss das sein? Ja, ein bisschen schon, wie ich finde. New York ist ein herrlicher Ort, um dich mit Jeans, Turnschuhen und Sportkleidung einzudecken, das kannst du hier auch deutlich günstiger machen, als in Europa. Und das ein oder andere „Fundstück“ ist ja durchaus ein schönes Souvenir, das noch lange Freude machen wird. Auch ein Besuch in Macys, dem größten Kaufhaus der Welt ist ein Erlebnis für sich, das du dir nicht entgehen lassen solltest, genau so, wie es großartig ist, einmal die 5th Avenue auf und ab zu laufen. Bring also besser einen halb-leeren Koffer mit nach New York und fülle ihn dort. Als wir jetzt im Frühjahr in New York waren, gab es zB einen super tollen Ausverkauf im Macy’s mit Rabatten von -30 bis -50 %, sodass wir alle mit einer Menge neuer Sachen nach Hause gekommen sind.IMG_5557
  11. Leitungswasser kannst du in New York trinken. Die Stadt hat einen riesen Aufwand betrieben, um ihre Bewohner mit trinkbarem Wasser zu versorgen und entsprechend ist man auch ein bisschen stolz darauf. Trinkwasser wird dir auch überall gratis angeboten, in jedem Lokal bekommst du automatisch welches, sodass du gar nicht mehr unbedingt ein Getränk zu deinem Essen dazu bestellen musst (es wird aber trotzdem gerne gesehen…) und es finden sich auch überall Trinkbrunnen, wo du entweder direkt trinken oder deine Wasserflasche nachfüllen kannst.
  12. Nachhaltigkeit in New York ist so eine Sache… Man kann sich drum bemühen, aber es klappt nicht so wirklich. Natürlich ist es gut, wenn du deine eigene Wasserflasche mitbringst,  wie gesagt, du findest in der Stadt auch überall Trinkwasser, das du bedenkenlos genießen kannst. Aber ansonsten schwimmt die Stadt leider in Verpackungsmaterialien. In den Fast-food Läden erwartet man das ja, aber auch in schöneren Lokalen habe ich durchaus erlebet, dass die Getränke plötzlich in Plastikbechern serviert wurden.
  13. Apropos servieren… da kommen wir gleich auch zu den Trinkgeldern. Die meisten Menschen in der Gastronomie und im Tourismus leben in New York von den Trinkgeldern und es wird daher erwartet, dass man großzügig gibt. 10-20 % sollten es schon sein. Du kannst entweder wie gewohnt auf die nächste passable Summe aufrunden oder wirklich zB 15 % dazurechnen lassen. Wenn du mit Kreditkarte zahlst, kannst du die Trinkgeld-Prozente meistens einfach anklicken. Ist ärgerlich, weil die Sachen so doch noch um einiges teurer werden, als sie ursprünglich erscheinen, man sollte es daher im Vorhinein mit einberechnen.IMG_4435
  14. Zum Thema trinken auch noch eine kleine Anmerkung, die gerade für die Halbstarken interessant wurde (und die sie vorher leider nicht bedacht haben): Alkohol darf man in den USA erst am 21 kaufen und öffentlich konsumieren. Leider, leider, leider…
  15. Streetfood gehört zum Leben in New York dazu. Die New Yorker haben es immer eilig und Essen in der Stadt ist verdammt teuer. Was liegt also näher, als sich im Vorbeigehen mit einer Köstlichkeit einzudecken? Du wirst an jeder Ecke Streetfood-Wägen finden, in denen unterschiedlichste Speisen angeboten werden. Und ein echter New Yorker Hot Dog (hier auch „Dirty Water Dog“ genannt) gehört ja sowieso bei jedem New York Besuch dazu.IMG_4234
  16. So streng das auch mit dem Alkohol gehandhabt wird, so locker sehen die Amerikaner ihre Verkehrsregeln, zumindest was die für Fußgänger betrifft. Ich sag es ja nicht gerne, und auch wir als regeltreue Mitteleuropäer haben eine Zeit lang gebraucht, bis wir uns daran gewöhnt haben, aber man geht hier durchaus bei Rot über die Straße und wird eher komisch angesehen, wenn man es nicht tut. Rettung und das allgegenwärtige NYPD haben natürlich trotzdem Vorfahrt, aber nur stehen zu bleiben um auf Grün zu warten, ist nicht üblich (ein kleiner Tipp zum „Gangster-sein“…).
  17. „Go with the Flow“ hab ich irgendwo gelesen und ich glaube, das trifft es ganz gut. Da sich New Yorker ohnehin viel zu Fuß fortbewegen müssen und immer irgendwie in Eile sind, wird es prinzipiell nicht geschätzt, wenn man langsam dahin schleicht oder irgendwo im Weg steht. Daher zügig gehen, dort wo alle gehen, oder stehen bleiben, wo man niemandem im Weg steht. Wenn du dir etwas kaufen willst, überlege dir vorher, was du gerne möchtest und nicht erst, wenn du schon an der Reihe bist. Blockiere keine Aus- bzw. Eingänge – die meisten Einheimischen haben es ganz einfach eiliger als du.IMG_3845 (1)
  18. Du wirst in New York schnell mal zur „Null“… Das ist keinesfalls abwertend gemeint, es ist nur so, dass viele Ticket-Automaten oder auch mal die Kreditkarten-Kassa nach einer Postleitzahl fragen und du erst weiter machen kannst, wenn du eine eingegeben hast. Du kannst die deines Hotels verwenden, oder einfach 00000 eingeben und schon funktionieren die Automaten wieder. Und natürlich wird man nicht wirklich als „Null“ gesehen.
  19. Eigentlich im Gegenteil, der Umgang der Menschen in New York miteinander ist erstaunlich freundlich. Es wird immer „gesmalltalkt“ und gefragt, wie’s denn so geht (auch wenn es niemanden interessiert), man nimmt Rücksicht, versucht, nicht im Weg zu stehen. Wenn man die U-Bahn benutzt, lässt man erst die Leute aussteigen, bevor man selbst einsteigt und auch Sitzplätze werden recht großzügig überlassen.

Nun gut, jetzt weißt du ungefähr, auf was du dich einlässt, wenn du nach New York fährst. Jetzt heißt es „auf zum Power-Sightseeing“…

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