PANAMA – über den Kanal in den Großstadtdschungel

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Wenn man auf Reisen geht, weit weg von da, wo man mal war. Immer der Nase nach, dann findet man nach Panama. (Janosch, geb. 1931)

Panama – oder besser gesagt, die Hauptstadt, Panama City – hat uns überrascht. Nach unserer Reise nach Costa Rica hatten wir die Gelegenheit, noch 2 Tage in Panama City zu verbringen, bevor wir wieder nach Hause zurück fliegen mussten.

Ohne allzu genaue Vorstellungen von der Stadt zu haben, sind wir also in Panama City gelandet – und waren gleich mal sprachlos. Während wir in Costa Rica genau das erlebt haben, was wir auch erwarteten, nämlich mittelamerikanisches Flair, hat uns Panama City erst mal richtig geflasht! Breite Autobahnen und Hochhäuser, wohin man sah und alles total westlich geprägt. Wir waren also absolut gespannt, was in dieser Großstadt auf uns warten würde.

Wie es uns dort ergangen ist, und warum wir finden, dass du auch unbedingt mal ein paar Tage in Panama City verbringen solltest, zeigen dir daher unsere 7 Highlights.

1. Panama Kanal

Wenn man viel gereist ist und einiges gesehen hat, braucht es ja manchmal ein bisschen, bis wieder etwas Begeisterung in einem weckt. Also so RICHTIGE Begeisterung. Der Panama Kanal hat das absolut geschafft, denn er ist einfach nur beeindruckend und absolut großartig!

Eine künstliche Wasserstraße, 80 km lang, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Um den Schiffen langen Weg über das Kap Hoorn zu ersparen, wurde er vor über 100 Jahren gebaut und im Sommer 1914 eröffnet. Da zur selben Zeit der 1. Weltkrieg begann, ging die Eröffnungsfeier in den Kriegswirren unter und erst heute erhält der Panamakanal die Beachtung, die er auch wirklich verdient. Nicht zu Unrecht zählt der Panamakanal übrigens zu den 7 modernen Weltwundern.

Ursprünglich von Frankreich begonnen, aber erst nach über 30 Jahren von den USA vollendet, hat der Panama-Kanal eine große Erleichterung für die Schifffahrt und einen enormen Reichtum für Panama gebracht, ist so eine Passage durch den Kanal doch beileibe nicht billig. Die Baukosten waren enorm und leider forderte der Bau des Kanals auch tausende Menschenleben.

In den letzten Jahren musste der Kanal nochmal erweitert werden, um auch richtig große Containerschiffe durch zu lassen. Hinter den „alten“ Miraflores Locks liegen daher die neuen und nochmal viel größeren Coclí Schleusen, die Schiffe bis 

26 Höhenmeter müssen bei der Passage überwunden werden – möglich ist das nur durch Schleusensysteme, die sich auf beiden Seiten des Kanals befinden

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Panama Kanal als Tourist zu erleben. Abgesehen davon, dass du natürlich an Bord eines Kreuzfahrtschiffes durch den Kanal schippern kannst, kannst du eine Tagestour auf dem Kanal machen oder, und das ist die einfachste Möglichkeit, vor allem, wenn du nur für kurze Zeit in Panama bist, das Besucherzentrum an den Miraflores Locks besuchen.

Die Locks liegen ca. 10 km bzw. etwa 1/2 h Fahrzeit außerhalb von Panama City. Alle Touri-Busse fahren dort vorbei, der öffentliche Metro Bus C810 von Panama City ebenfalls und am einfachsten ist es, mit dem Taxi zum Besucherzentrum zu fahren. 

Vom Besucherzentrum hast du einen direkten Ausblick auf die Schleuse und kannst die Schiffe wunderbar bei ihrer Passage beobachten. Du bekommst hier auch einen Eindruck davon, wie riesig der Kanal ist und welche Logistik hinter der Schleusenanlage steckt. Im Hintergrund kannst du von der Besucherterrasse auch die Coclí Schleusen, und wenn du Glück hast, einen richtig großen Container-Riesen sehen.

Gleichzeitig gibt es dort eine sehr interessante Ausstellung über den Kanal, wo du vieles über den Bau des Kanals, die angrenzende Flora und Fauna, über den Schiffsverkehr und die Bedeutung des Kanals erfahren kannst.

Nach dem Besuch kannst du dir im angeschlossenen IMAX Kino noch einen sehr gut gemachten Film darüber ansehen, wie der Kanal gebaut wurde. 

Komm übrigens entweder früh am Morgen oder erst am Nachmittag zum Panama Kanal, damit du auch wirklich Schiffe sehen kannst. In der Früh fahren die Schiffe normalerweise zwischen 9 und 10 Uhr in den Kanal ein und am Nachmittag ab 14 Uhr kannst du dann die Schiffe beobachten, die die Durchfahrt schon hinter sich haben und den Panama Kanal Richtung Pazifik wieder verlassen.

Nähere Details zum Besucherzentrum findest du auf der Homepage.

Öffnungszeiten: Täglich von 8 bis 18 Uhr

Tickets für Besucherzentrum und IMAX Kino: vor Ort erhältlich Erwachsene US$ 17,22, Kinder US$ 7,22

2. Casco Viejo – die Altstadt

Das für uns faszinierendste an Panama City waren die Kontraste, denen wir dort begegnet sind. Alt und Neu, Reich und Arm, Top-modern und völlig zerstört, alles liegt direkt neben einander. Und so findest du gleich angrenzend an das top moderne Stadtviertel mit den vielen Wolkenkratzern, Casco Viejo, die Altstadt, auch Casco Antiguo oder San Filipe genannt. Und auch hier könnten die Gegensätze auffälliger nicht sein: wunderschön renovierte Kolonialbauten grenzen direkt an alte, verfallene Häuser, schicke Lokale finden sich neben schmuddeligen Buden und Obdachlose sind hier ebenso anzutreffen, wie Herrschaften mit Gucci Brillen. Eine bunte Mischung und eine unglaublich tolle Atmosphäre!

Hier lässt es sich herrlich bummeln und durch charmante enge Gassen streifen. Es gibt viele kleine Shops und eine Vielzahl an Lokalen und am Abend spielt sich hier das Nachleben Panama Citys ab. Solltest du auf der Suche nach einem Panama-Hut sein – hier wirst du bestimmt fündig.

Tagsüber kann man die vielen wunderschön gestalteten Häuser bewundern. Das Herzstück der Stadt ist die Plaza Major, hier findest du auch die Kathedrale, die auf jeden Fall einen Besuch verdient, etliche andere Kirchen und den Arco Chato, eine noch sehr gut erhaltene Ruine.

In der Altstadt findest du auch das Panamakanal-Museum, das wir allerdings nicht besucht haben, da wir schon bei den Miraflores Schleusen vieles über den Kanal erfahren haben.

In Casco Viejo haben wir auch eines der besten Restaurants auf unserer Reise besucht – das Marzola Parrilla Argentina – ein herrliches Steakhouse (der Lieblingstravelbuddy träumt heute noch davon…), das uns nicht nur wegen seines Essens sondern auch seines farbenfrohen Interieurs begeisterte. Ein bisschen überrascht waren wir übrigens vom Coca-ColaR Café, dem einzigen Café weltweit, das die Marke im Namen tragen darf. Hier war das Aufsuchen des Lokals am Rande von Casco Viejo spannender als das Lokal selbst. Wir hatten allerlei „Coca-ColaR Zeug“ erwartet und wurden richtig enttäuscht. Außer dem Schild außen und einem lieblosen Bild an der Wand merkte man von Coca-ColaR nicht viel und das Getränk selbst kam auch aus der Dose. 

Casco Viejo zählt übrigens zum UNESCO Weltkulturerbe und man ist bestrebt, die Schandflecken, die es im Stadtzentrum noch gibt, nach und nach zu renovieren. Eine zwiespältige Angelegenheit, es können sich viele Hausbesitzer die teure Renovierung nämlich nicht leisten und sind somit gezwungen, ihre Häuser zu verkaufen und das Zentrum zu verlassen.

3. Amador Causeway

Der Amador Causeway ist ein etwa 4 km langer Damm, der aus dem Aushubmaterial des Panamakanals aufgeschüttet wurde und 4 kleine Inseln verbindet. Er ist ein Freizeitparadies, das sowohl von Einheimischen als auch von Touristen gerne genutzt wird. Du kannst dort herrlich laufen, Fahrräder ausborgen, oder einfach das Panorama und die Skyline der Stadt bewundern. Auch um den Sonnenuntergang anzusehen, ist der Amador Causeway ein beliebter Ort. Oder einfach nur zum Träumen und „Schifferl schauen“, befindet sich hier doch sowohl ein Yachthafen, als auch das noch in Bau stehende Kreuzfahrt-Terminal.

Apropos Schiffe – möchtest du einen Strandtag einlegen und zu der Isla Taboga, die kurz vor der Küste Panamas liegt übersetzen, dann kannst du das ebenfalls von hier aus machen. Die Fähren fahren von der letzten der Inseln, von Flamenco weg.

Direkt daneben findest du übrigens den PANAMA Schriftzug, der auf jeden Fall ein Erinnerungsfoto wert ist.

Auch eine Go-Kart Bahn findet sich hier und bei Familien sehr beliebt ist der Floor Fountain, eine Pritschel-Stelle, die nicht nur bei Kindern an heißen Tagen sehr beliebt ist. Und um sich zu stärken gibt es natürlich etliche Restaurants und Cafés über alle 4 Inseln verteilt.

Wusstest du…
… dass Panama das einzige Land der Welt ist, in dem du die Sonne über dem Pazifik auf- und über dem Atlantik untergehen sehen kannst?
… dass Panama mit dem Balboa zwar eine eigene Währung hat, diese aber kaum verwendet wird, sondern alles in US Dollar bezahlt wird?
… dass Panama das erste Land außerhalb der USA war, in dem Coca ColaR verkauft wurde?
… dass der Panama-Hut eigentlich aus Ecuador kommt?
… dass Panama City die einzige Hauptstadt ist, die innerhalb des Stadtgebietes einen Regenwald hat?

4. Biomuseo

Gleich zu Beginn des Amador Causeway wird dir ein farbenfrohes und sehr außergewöhnliches Gebäude ins Auge stechen. Dabei handelt es sich um das Biomuseo, das sowohl von außen als auch von innen absolut sehenswert ist.

2014 vom amerikanischen Architekten Frank Gehry (den kennst du bestimmt vom Guggenheim Museum in Bilbao, von den Tanzenden Häusern in Prag oder vom Goldenen Fisch in Barcelona) entworfen, beherbergt es ein wirklich tolles Museum. Es beschäftigt sich mit der Entwicklung Panamas, das ja geologisch gesehen noch in den Kinderschuhen steckt. Es entstand erst vor 4 Millionen Jahren und seitdem ist es möglich, dass Tiere auf dem Landweg von Nord- nach Südamerika und umgekehrt wandern. Fanden wir irgendwie beeindruckend, weil wir da so noch nie drüber nachgedacht haben. Dass der Panamakanal das Ganze wieder zunichte gemacht hat, ist allerdings eine andere Sache…

Genau mit diesen Entwicklungen und der unglaublichen Biodiversität, die es in Panama gibt, beschäftigt sich das Museum auf sehr anschauliche und interaktive Art.

Der Eintritt ist zwar nicht gerade billig, wir fanden jedoch, dass es sich absolut gelohnt hat, das Museum zu besuchen, weil wir wirklich viel über das Land gelernt haben.

Rund um das Biomuseo gibt es auch noch eine schöne Parkanlage, die kurz zum Verweilen einlädt und wenn du die durchspazierst, kannst du einen Blick auf die Puente de las Américas werfen, jene Brücke, die seit dem Erbau des Panamakanals Nord- und Südamerika wieder verbindet.

Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 10 – 15 Uhr, Samstag und Sonntag 11 – 16 Uhr

Tickets: vor Ort erhältlich, 18 US$ Erwachsene, 11 US$ Kinder und Studenten. Du kannst sie auch über die Homepage des Museums kaufen (die ist allerdings nur auf Spanisch)

5. Parque Metropolitano

Tropischer Regenwald in einer Großstadt? Wo gibts denn sowas? Genau – in Panama City. Der Parque Metropolitano liegt nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und du kannst dort wirklichen Dschungel kennenlernen. Inklusive seiner Bewohner… Affen, Faultiere, Iguanas, Ameisenbären, Waschbären, unzählige Vogelarten, Schlangen und unzählige Pflanzenarten sind in diesem Naturschutzgebiet zu finden.

Auf ausgeschilderten Wegen kannst du dich selbst auf Erkundungstour durch den Park machen. Ergiebiger wird dein Besuch jedoch sein, wenn du dich einer Tour anschließt. Manchmal sind die Tiere nämlich gar nicht so einfach zu sehen, sodass ein geschultes Auge einfach mehr entdeckt, gleichzeitig kann dir ein Guide jede Menge über Flora und Fauna erzählen.

Als Aussichtspunkt kannst du den 150 m hohen Cedar Hill Lookout erklimmen, der dir einen herrlichen Blick über die Stadt und die Bucht bis zum Panamakanal bietet.

Öffnungszeiten: 7 – 16.30 Uhr

Tickets: 5 US$ vor Ort erhältlich oder über die Homepage

Eingang: Av. Juan Pablo II, erreichbar entweder zu Fuß oder mit einem Taxi.

6. Panama Viejo

Die alte Stadt Panama – nicht zu verwechseln mit der quirrligen Altstadt Casco Viejo – ist der Ursprung Panamas, hier wurde vor ca. 500 Jahren die erste Siedlung gegründet. Die bestand so lange, bis die Piraten und Captain Morgan kamen und die Einwohner vertrieben.

Was von den Anfängen der Stadt Panama übrig geblieben ist, kannst du hier heute noch besichtigen. Unzählige Ruinen sind noch erhalten und auf den Turm der ehemaligen Kathedrale kannst du sogar rauf gehen und einen wunderschönen Blick über Panama genießen.

Angeschlossen ist auch ein Museum, das sehr schön die Geschichte erklärt und für dessen Besuch du dir ruhig ein bisschen Zeit nehmen solltest. Eine herrliche Abkühlung ist es zudem, in Panama la Vieja kann es nämlich ganz schön heiß werden. 

Wirf auch einen Blick auf die Bucht, während du durch das Gelände spazierst. Bei Ebbe trocknet die nämlich fast vollständig aus und du kannst allerlei Tiere bei ihrer Futtersuche beobachten.

Da die Stadt früher schon richtig groß war, ist die ganze Anlage noch sehr weitläufig. Es gibt aber einen Touri-Zug, der dich bequem zu den Highlights und wieder zurück zum Ausgang bringt.

Seit 1997 ist Panama Viejo auch Teil des UNESCO Welterbes, weshalb wir dort natürlich unbedingt hin mussten und der Lieblingstravelbuddy die Besichtigung trotz Mittagshitze geduldig über sich ergehen lassen hat. 

Öffnungszeiten: 8.30 – 17.30 Uhr, Montag geschlossen.

Tickets: vor Ort, Erwachsene 10 US$, Kinder 3 US$

7. Cinta Costera

Die Cinta Costera ist der Küstenstreifen, der die Altstadt Casco Viejo mit dem Geschäftsviertel und seinen Hochhäusern verbindet. Sie ist ein pulsierendes Freizeitparadies für die Einheimischen, aber auch Besucher spazieren sie gerne entlang oder kommen hierher, um eine Pause zu machen.

An der Cinta Costera findest du viele Freizeitmöglichkeiten, Spielplätze und Grünflächen. Es macht Spaß, den Leuten bei ihren Aktivitäten zuzusehen oder auch selbst mitzumachen. Vor allem abends wird es hier wirklich belebt, es gibt viele Buden, wo du kleine Imbisse, Getränke oder allerlei Krimskrams kaufen kannst.

Von hier aus kannst du auch wunderschön den Sonnenuntergang beobachten, oder einfach nur die Seele baumeln lassen und den Kontrast zwischen Meer und Skyline auf dich wirken lassen.

Am Ende der Cinta Costera Richtung Casco Viejo findest du den Fischerhafen. Hier solltest du unbedingt vorbei kommen und zusehen, wie die Fischer ihre reiche Beute ausladen oder die Pelikane sich die Fische schnappen, die sie beim Ausladen vergessen.

Gleich angeschlossen ist die Fischhalle, ebenfalls ein „Muss“ bei deinem Panama-Besuch. Wenn du möchtest, kannst du hier frischen Fisch kaufen, auf jeden Fall solltest du aber eine Pause in einem der vielen Lokale machen und dir eine klassische Ceviche, einen Salat aus rohem, marinierten Fisch schmecken lassen. Authentischer gehts fast nicht mehr. Auch viele Einheimische kommen hier zum Essen her, die Preise sind wirklich äußerst moderat und nicht zu vergleichen mit den teuren Restaurants der Altstadt.

Du siehst also, Panama City hat einiges zu bieten und es lohnt sich auf jeden Fall, die Stadt zu besuchen. 2 Tage sind genug um die Highlights kennenzulernen, du kannst aber getrost auch mehr Zeit in der Stadt verbringen und es wird dir garantiert nicht langweilig!

Michael von Erkunde die Welt hat übrigens ganz viele Fakten über Panama zusammen getragen und ein schönes Porträt dieses Mittelamerikanischen Landes erstellt, wenn du also mehr über das Land wissen möchtest, schau gerne auf seinem Blog vorbei.

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COSTA RICA – Pura Vida vom Feinsten! Was du wissen sollst, wenn du deine Reise planst

COSTA RICA – Pura Vida vom Feinsten! Rundreise Teil 1 – zentrales Hochland, Flusslandschaften und Vulkane

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