Fahre in die Welt hinaus. Sie ist fantastischer als jeder Traum. Ray Bradbury (1920 – 2012)
In meinem letzten Beitrag habe ich ja schon begonnen, dir Stockholm ein bisschen vorzustellen. Nun wollen wir uns aber auf den Weg machen und uns gemeinsam auf eine Sightseeing-Tour begeben. Stockholm ist sehr vielfältig und es wird nicht gelingen, in ein paar Tagen ALLES zu sehen. Aber ein paar Dinge gibt es doch, die du auf keinen Fall verpassen solltest. Bereit?
Jeden Touristen verschlägt es automatisch in die Altstadt, Gamla Stan. Und das ist gut so! Gamla Stan ist entzückend! Auf einer eigenen kleinen Insel gelegen, ist die Altstadt sehr überschaubar und du kannst dich dort nicht verlaufen. Das Herz von Gamla Stan ist der Stortorget, der „Große Platz“, den du bestimmt von Postkarten kennst, die alten Häuser in allen möglichen Rot- und Gelbtönen sind quasi ein Wahrzeichen der Stadt. Im Sommer laden die zahlreichen Cafés und Restaurants auch zum Heraußen-Sitzen ein und auch wenn alles dort ein bisschen teurer ist, als im Rest der Stadt: die Stimmung ist großartig und es macht Spaß aus erster Reihe dem bunten Treiben zuzusehen.
Nimm dir danach die Zeit, dich durch die kleinen Gässchen treiben zu lassen. Das ist meine allerliebste Beschäftigung in Stockholm, es gibt ja so vieles zu entdecken! Hast du die Mårten Trotzig Gränd, die mit 90 cm engste Gasse der Stadt gefunden?
Wenn du vom vielen Bummeln müde wirst, kann ich dir eine kleine Pause im Cosy Café in der Stora Nygatan 42 empfehlen (dort gibt es „richtigen Kaffee“, was in Schweden ja nicht immer selbstverständlich ist…) oder, für die Verspielten, im Muminkaffe, wo sich alles um die süßen Gesellen, die Mumins dreht.
Die ganz großen Sehenswürdigkeiten der Altstadt, wie den Riksdagen, den schwedischen Reichstag, das Kungliga Slottet, das Schloss, die Storkyrka oder die Klara Kyrka hast du bestimmt in der Zwischenzeit auch schon entdeckt. Die Wachablöse findet im Sommer übrigens täglich um 11.45 (sonntags um 12.45) statt.
Spazierst du von der Altstadt über die Brücke „Strömbron“, kommst du – vorbei an der Oper – direkt zum Kungsträdgården. Dort ist im Sommer so richtig was los! Konzerte und diverse Festivals finden dort statt, und die Schweden lieben es, sich dort zu treffen! Im Winter findest du dort auch einen kleinen Eislaufplatz, auf dem du – bei freiem Eintritt – deine Runden drehen kannst.
Ein paar Meter weiter den Kai entlang findest du die Abfahrtsstelle der Waxholmfähren. Für mich ist eine der ganz großen Besonderheiten an Stockholm die Lage am Wasser. Der Schärengarten liegt direkt vor den Toren der Stadt und um die Atomsphäre Stockholms so richtig kennen zu lernen, solltest du unbedingt eine Schifffahrt hinaus in die Inselwelt einplanen. Such dir dafür einen sonnigen Tag aus – das ist dann Schweden wie aus dem Bilderbuch!
Folgst du dem Kai weiter kommst du zur Skeppsholmsbron, die auf die gleichnamige Insel führt. Der Dreimaster, der dort vor Anker liegt, ist nicht zufällig gerade da, nein, der ist hier festgemacht und beherbergt die beliebte Jugendherberge Af Chapman (nicht nur für Youngsters geeignet, sondern für alle, die Lust darauf haben, mal auf einem echten Segelboot zu übernachten…). Auf Skeppsholmen befindet sich das Moderna Museet – und ein Foto auf der Brücke mit der goldenen Krone ist natürlich auch für denen richtigen Touristen Pflicht!
Viel Zeit solltest du einplanen, bevor du dich nach Djurgården begibst, denn dort gibt es jede Menge zu tun. Die Insel, der „Tiergarten“, ist das grüne Herzen Stockholms und die Einheimischen lieben es, dort zu joggen oder Rad zu fahren. Vielleicht magst du dich ja auch sportlich betätigen und eine Runde radeln? Gleich nachdem du die Brücke Djurgårdsbron überquert hast, findest du einige Radverleihe.
Und danach geht’s ab in die Museen! Das Vasamuseum solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Es ist sensationell, wie gut das Schiff, das 1628 auf seiner Jungfernfahrt, die aufgrund eines Konstruktionsfehlers nur ein paar Meter weit glückte, rekonstruiert wurde. 333 Jahre lag die alte Lady unter Wasser, bevor sie gehoben, und aus fast lauter Originalteilen wiederaufgebaut wurde. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene übrigens 130 sek und du solltest mindestens 1,5 Stunden für den Besuch des Museums einkalkulieren.
Unmittelbar daneben befindet sich das ABBA-Museum. Der Schwedischen Kaltband sollte man wohl auch unbedingt einen Besuch abstatten und sich eine Runde Karaoke genehmigen… Das Museum ist toll und sehr interaktiv gestaltet und auch wenn es mit 250 sek ziemlich teuer ist, ich finde, es lohnt sich auf jeden Fall!
Etwas ganz Besonderes ist der Skansen, eine Mischung aus Freilichtmuseum und Tiergarten. Alte Gebäude aus ganz Schweden wurden dort original wieder aufgebaut, teilweise gibt es auch Handwerks- oder Tanzvorführungen und es finden auch große Konzerte dort statt. Der Tiergartenteil ist liebevoll gestaltet und zeigt die meisten heimischen Tiere Skandinaviens und vom obersten Hügel des Geländes hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt. Im Skansen kann man einen ganzen Tag verbringen und immer wieder Neues entdecken. Für die Kurzversion solltest du dir aber auf jeden Fall 3 Stunden Zeit nehmen, damit du dir einen schönen Überblick verschaffen kannst.
Wer ein bisschen „Action“ braucht, sollte sich einen Abstecher nach Gröna Lund, den Vergnügungspark der Stadt, nicht entgehen lassen. Der Eintritt beträgt 110 skr und man kann dort entweder jede Fahrt einzeln bezahlen oder sich – für die ganz Mutigen – ein Ticket kaufen, bei dem alle Fahrten inkludiert sind.
Ein Stadtteil, der sich in den letzten Jahren sehr gemausert hat und unbedingt einen Besuch Wert ist, ist Södermalm, von den Einheimischen liebevoll Söder oder SoFo genannt. Am besten du nimmst die U-Bahn und fährst bis zum Medborgarplatsen. Im Viertel um den Platz spielt sich momentan das Stockholmer Nachtleben ab und es finden sich unzählige nette Lokale, aber auch tagsüber ist immer etwas los. Eine Pause in Gildas Rum, einem etwas kitschigen, aber sehr, sehr netten Café ist immer eine gute Idee für eine „Fika“. So nennen die Schweden übrigens die Kaffeepause, die ihnen heilig ist und zu der es traditionell außer Kaffee auch noch die beliebten Zimtschnecken, die „Kanelbullar“ gibt.
Wunderschön auf Södermalm ist auch ein Spaziergang entlang des Katarinavägen bzw. Fjällgatan. Man wandert da hoch über der Stadt am Wasser entlang und hat einen herrlichen Blick auf Gamla Stan – ideal für alle, die es gerne etwas romantisch haben. Den Sonnenuntergang von dort aus zu beobachten, ist wirklich idyllisch!
Wenn du nach all den Besichtigungen noch ein bisschen Zeit hast, bietet sich ein kleiner Abstecher zum Schloss Drottningholm, dem Wohnsitz der Königsfamilie an. Schloss Drottningholm liegt westlich von Stockholm im Mälaren See und ist mit der Tunnelbana (Station Brommaplan) und dann weiter mit dem Bus oder mit Ausflugsschiffen, die vor dem Stadshuset abfahren, zu erreichen. Das Schloss selbst zählt zum UNESCO Welterbe und der umliegende Park ist ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Touristen.
Nun gut, ich denke die wichtigsten Sehenswürdigkeiten für deinen ersten Stockholm-Besuch habe ich dir nun vorgestellt. Aber Stockholm hat natürlich noch viel mehr zu bieten – mehr darüber erzähle ich dir gerne das nächste Mal 😉
Aber vielleicht warst du ja ohnehin schon mal selbst in Stockholm. Was sind deine liebsten Orte in dieser schönen Stadt? Ich freue mich sehr auf deine Tipps!
Was dich sonst noch interessieren könnte:
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- SCHÄRENGARTEN – reif für die Insel Teil 1 – Stockholmer Schärenwelt
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- UNESCO – Schloss Drottningholm
- MALMÖ – einmal flott über den Öresund
TAck för din berätelse och tippset, Naja ähm .. aber dein Bericht hat mich ein bisschen in den Urlaub zurückgeführt. UNd die Schären werden nächstes JAhr erkundet 😀 Liebe Grüßle dir!
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Hej, na das war genau meine Absicht: Lust auf Urlaub zu machen! Es freut mich, dass es mir offenbar gelungen ist 😉
Liebe Grüße, Christina
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Oh ja so ein Städtetripp könnt ich am liebsten gleich jetzt genießen .. hach träum 🙂
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