MAURITIUS – O Palmenbaum im Paradies

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Auf Reisen gleichen wir einem Film, der belichtet wird. Entwickeln wird ihn die Erinnerung. Max Frisch (1911 – 1991)

Eigentlich… hätten der Lieblingstravelbuddy und ich heuer im November nach Costa Rica fahren wollen. Kurz vor dem geplanten Urlaub gab es aufgrund der momentanen Covid-19 Situation jedoch (wieder) eine Änderung und es musste kurzfristig eine Alternative für den schon beantragten Urlaub gefunden werden. Irgendwie sind wir auf unserer Suche nach einer möglichen und derzeit praktikablen Alternative auf Mauritius gestoßen. Wir hatten uns vorher nie mit der kleinen Insel im Indischen Ozean auseinander gesetzt, aber es klang nach Paradies, nach Sonne, Strand und Meer, nach Luxusurlaub und einer willkommenen Auszeit und auch wenn wir sonst keine Strandurlauber sind, waren wir schnell davon überzeugt, dass wir die Insel  kennenlernen sollten. Oder sie uns…10ccbada-a718-43ef-bb8d-3af1749c4d96

Wir haben gebucht, haben einen Reiseführer gekauft und begonnen, zu recherchieren – und wir sind sehr bald drauf gekommen, dass Mauritius sehr viel mehr zu bieten hatte, als Traumstrände und Urlaub am Meer. Es gab hier jede Menge zu entdecken und zu unserem Badeurlaub gesellte sich rasch ein tolles Besichtigungsprogramm hinzu.20211120_140913

Mauritius ist relativ klein, du kannst daher jeden Ort der Insel im Rahmen eines Tagesausfluges erreichen, egal, wo dein Hotel liegt. Das Taxi-System ist auf Touristen ausgelegt und du kannst dir problemlos einen Fahrer suchen, der dich überall hinbringt und auch gleich auf dich wartet um dich wieder zum Hotel zurück zu bringen. Meistens machen die Taxifahrer mit einem Auftrag ihr Tagesgeschäft, entsprechend teuer sind die Fahrten und für uns hatten sie ein bisschen einen Abzocke-Charakter. Das Bussystem erreicht die kleinsten Dörfer, ist super günstig, aber halt ein wenig unplanbar – Fahrpläne sind nur ungefähre Richtlinien, werden angeblich aber oft nicht so genau eingehalten. Rund um die Hauptstadt Port Louis gibt es auch eine Art Schnellbahn, die die größeren Städte miteinander verbindet.  Dann besteht natürlich auch noch die Möglichkeit, dir ein Mietauto auszuborgen. Das funktioniert problemlos und ist ziemlich preiswert, die Straßen sind allerdings relativ eng und es herrscht auf Mauritius Linksverkehr. 

Wir haben uns für eine Kombination aus Taxi, organisierter Tour und Mietwagen entschieden und haben die Insel auf diese Weise erkundet. Eine ganz gute Mischung, je nachdem, was wir gerade vor hatten. Der Lieblingstravelbuddy hat das mit dem Linksverkehr wunderbar hingekriegt und – ich sag es ja nicht gerne – ich hatte das Gefühl, dass er fast ein bisschen verliebt in unseren kleinen, handlichen Nissan war…

Wo du dein Hotel auf Mauritius auswählst, ist ein bisschen Geschmacksache. Tendenziell sind die Strände an der Ostseite etwas feinsandiger, dafür kannst du auf der Westseite wunderschöne Sonnenuntergänge sehen. Wenn du länger auf der Insel bleibst, ist es auch eine Option, 2 Hotels zu nehmen und zwischendurch einmal „umzuziehen“ – die Wege sind dann auch für Besichtigungen kürzer. Aber wie gesagt, es ist überall schön. Wir haben 10 Tage im Hotel Victoria Beachcomber Resort und Spa in Pointe aux Piments im Nord-Westen der Insel verbracht und können es uneingeschränkt empfehlen, weil für uns einfach alles gepasst hat.

Mauritius ist wirklich ein kleines Paradies und wenn du nur auf Erholung und Strand aus bist, findest du dort alles, was dein Herz begehrt. Wenn du aber gerne „Paradies plus“ möchtest und die Insel und ihre Einwohner ein bisschen besser kennenlernen möchtest, zeigen wir dir gerne unsere 9 Highlights, um Mauritius auch abseits von deinem Hotelstrand zu entdecken.20211120_121909

1. Pampelmousses

Pampelmousses – oder der Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden, wie er in der Landessprache heißt – ist der größte botanische Garten der südlichen Hemisphere. Auch wenn du kein ausgesprochener Pflanzenfan bist, solltest du ihm während deines Mauritius Urlaubs einen Besuch abstatten, denn er ist wirklich wunderschön angelegt. 20211122_110930Du findest dort eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten Pflanzen, Bäumen und sogar Tieren, alles grünt und blüht und es ist eine Freude, dort herum zu spazieren. Sei zeitig in der Früh dort, dann ist es auch noch nicht so heiß, aber auch tagsüber findest du viel Schatten und immer wieder Plätzchen zum erholen.

Der große Seerosenteich ist genauso wie das Grand Bassin eine der Hauptattraktionen des botanischen Gartens. Die Blätter der Amazonas-Riesenseerose können einen Durchmesser von bis zu 2 m erreichen und locker bis zu 5 kg tragen. Schon cool, oder?IMG_1595

Öffnungszeiten: täglich von 8:30 bis 17:30

Preis: 200 Rupien (etwa 5 €)

2. Chamarel Geopark

Eines der Highlights auf Mauritius ist der Chamarel Geopark. Der wartet gleich mit mehreren Sehenswürdigkeiten auf dich und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Der Park selbst ist schon wunderschön grün und üppigst bewachsen, sogar Kaffeeplantagen finden sich dort.IMG_2169

Die eigentlichen Gründe, warum man nach Chamarel kommen sollte, sind aber einerseits der Chamarel Wasserfall, der mit 100 m der größte Wasserfall der Insel ist und andererseits gibt es dort die berühmten „Siebenfarbigen Erden“.IMG_2181

In sieben verschiedenen Farbtönen leuchten die unterschiedlichen Erd-Arten, vor allem, wenn das Sonnenlicht am späten Nachmittag oder nach einem Regenguss richtig reinfällt, kannst du das ganz schön erkennen. Es gibt auch ein kleines Café über dem Park, in dem man den eigenen Kaffee des Parks gleich verkosten kann (als wir Ende November dort waren, gab es einen lustigen Mix an Weihnachtsliedern zu hören… „Last Christmas“ auf Mauritius zu hören mutet dann doch etwas skurril an…) und ein Kletterpark ist auch angeschlossen, falls du Lust auf ein bisschen sportliche Betätigung hast. Auch Riesen-Schildkröten gibt es im Chamarel Geopark zu bewundern… Ohne Kletterpark solltest du für deinen Besuch etwa 2 Stunden einplanen, um alles in Ruhe auf dich wirken zu lassen.IMG_2270IMG_2271

Ganz in der Nähe des Geoparks gibt es auch eine Rumfabrik, die gerne im Anschluß besucht wird, die Rhumerie de Chamarel. Der Zuckerrohranbau und die Rumproduktion haben ja eine lange Tradition auf Mauritius, es ist daher spannend, sich ein bisschen damit zu beschäftigen. Wir selbst haben eine Rhumerie im Norden der Insel besucht, die … und fanden das schon sehr cool.IMG_2218

Öffnungszeiten: 8.30 bis 17 Uhr

Preis: 325 Rupien (ca. 8 €), der Kletterpark ist extra zu bezahlen und kostet derzeit 1000 Rupien (ca. 25 €)

3. Port Louis

Die Hauptstadt der Insel ist natürlich einen „Muss“ für jeden Mauritius-Besucher. Auch wenn es verglichen mit anderen Hauptstädten relative überschaubar ist und sich auch die Sehenswürdigkeiten in Grenzen halten, so ist Port Louis auf jeden Fall einen Besuch wert. Zum Strandleben und den landschaftlichen Highlights bietet die Stadt einen schönen Gegensatz. Port Louis ist lebhaft und bunt und es macht Spaß, sich mittreiben zu lassen. Menschen aus der ganzen Welt treffen hier zusammen, was sich nicht nur im kulinarischen sondern auch im kulturellen und religiösen Angebot bemerkbar macht.IMG_1764

Die Caudan Waterfront ist das moderne Zentrum der Stadt, hier findest du Cafés und Restaurants, ein Shopping Center, ein Casino und das Museum der berühmten „Blauen Mauritius„, das Blue Penny Museum. Als passionierte Briefeschreiberin musste ich da natürlich hin (es gibt auch noch ein eigenes Post-Museum, das aber geschlossen war, als wir dort waren) und es war schon spannend, ein bisschen mehr über die berühmteste und teuerste Briefmarke der Welt zu erfahren.20211123_112453

Wir lieben ja Märkte und der Zentralmarkt von Port Louis hat unsere Herzen höher schlagen lassen. Du findest dort alles, wirklich alles, was du für das tägliche Leben brauchst, von Kleidung über Toilettenartikel, Werkzeug bis zu Obst, Gemüse und Fleisch. Auch Souvenirstände sind reichlich vertreten. Nun ja, gut dass der Lieblingstravelbuddy stark ist und all die Sachen tragen konnte, die ich mit viel Verhandlungsgeschick (das gehört dort einfach dazu…) erstanden habe. Ich finde es anfangs ja immer unangenehm, wegen ein paar Cent (oder Rupien) zu verhandeln, vor allem mit Menschen, denen es finanziell bestimmt schlechter geht als uns. Aber es wird erwartet und wenn ich mich erst mal daran gewöhnt habe, dann macht es auch Spaß!

Sehr spannend ist auch das Einwanderer-Museum, Aapravasi Ghat. Hier kamen einst die Menschen an, die zur Arbeit auf Zuckerrohrplantagen nach Mauritius geholt wurden. Der Eintritt ist gratis und es ist interessant, ein bisschen etwas von der Geschichte der Menschen auf Mauritius zu erfahren. Aufgrund seiner großen historischen Bedeutung ist das Aapravasi Ghat zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt werden – schon allein aus diesem Grund mussten wir dort natürlich hin (wenn du meinen Block schon länger folgst, weißt du ja vielleicht, dass ich ein Faible für UNESCO Welterbestätte habe… der Lieblingstravelbuddy hat sich mittlerweile damit abgefunden und klappert sie brav alle mit mir ab…)IMG_1866

Dem relativ großen Anteil an chinesischer Bevölkerung ist es zu verdanken, dass sich in Port Louis eine eigene Chinatown gebildet hat. Unweit des Zentralmarktes ist diese auf jeden Fall einen Abstecher wert. Beim Schlendern durch die Gassen bekommst du auch einen Eindruck für das authentische Mauritius und wie einfach die Leute dort abseits von Luxushotels leben.

Etwas außerhalb vom Stadtzentrum findest du den Hindu-Tempel Kaylasson. Nimm dir ein Taxi und lass dich hinbringen, es lohnt sich total. Der Tempel ist das Farbenfroheste, das wir auf Mauritius gesehen haben, echt wunderschön und voll mit kleinen Details. Wir waren ganz alleine dort und konnten so in aller Ruhe alles ansehen.

Ebenfalls außerhalb der Stadt gelegen sind die Pferderennbahn Champ de Mars sowie das Fort Adelaide, welches hoch über der Stadt thront und einen schönen Ausblick bietet.

Öffnungszeiten: Blue Penny Museum: 10 bis 17 Uhr, sonntags geschlossen, Aapravasi Ghat: 9 bis 16 Uhr, sonntags geschlossen. Zentralmarkt: täglich von 5 bis 16:30 Uhr, sonntags geschlossen

Preise: Blue Penny Museum Erwachsene 245 Rupien (ca. 6 €), Kinder 120 Rupien (3 €). Aapravasi Ghat: gratis

4. Cap Malheureux

Ganz an der Nordspitze der Insel befindet sich das Cap Malheureux mit seiner kleinen, markanten roten Kirche Notre Dame Auxiliatrice.IMG_2547

Warum der Ort Cap Malheureux, Unglücksort, heißt, ist unbekannt, man vermutet, dass der Name von einer Schlacht der Franzosen gegen die Engländer herrührt, die dort stattgefunden hat. Uns hat das Cap sehr glücklich gemacht, es war wunderschön, dort herum zu spazieren, den Fischern zuzusehen, die dort ihren Fang an Land gebracht haben und einfach aufs Meer rauszublicken.20211126_10585420211126_104955

Gerne wird ein Ausflug zum Cap Malheureux auch mit dem Besuch des Botanischen Gartens Pampelmousses verbunden

5. Rhumerie Château de Labourdonnais

Auf das Château de Labourdonnais mit der angeschlossenen Rumfabrik sind wir beim Vorbeifahren eher zufällig gestoßen. Wie schon gesagt, der Zuckerrohranbau und die anschließende Rum-Produktion haben eine große Bedeutung auf der Insel, neben dem Tourismus sind sie die Haupteinnahmequelle von Mauritius. Es hat sich daher gut getroffen, dass wir am Château de Labourdonnais vorbei gekommen sind.IMG_2612

Das Château ist ein wunderschönes Anwesen, das einen in die Kolonialzeit zurückversetzt. Ein riesiger Park voll exotischer Pflanzen und Obstbäume umgibt das Herrenhaus, die einzelnen Pflanzen sind sogar beschriftet, sodass man weiß, mit wem man es zu tun hat. 20211126_120616Der Rundgang führt erst durch den Park, dann durch das Haus (geh unbedingt einmal um die Veranda herum, du findest dort eine wirklich tolle Wendeltreppe, die sich wunderbar für außergewöhnliche Fotos eignet. Nicht nur für deinen nächsten Insta Post, aber AUCH dafür…), anschließend vorbei an einer weiteren Riesen-Schildkröten-Familie durch den wirklich üppigen Obstgarten und schließlich zur Rumfabrik. Die Produktion selbst kann hier zwar nicht besichtigt werden, es finden sich aber Schautafeln dazu, wo erklärt wird, wie Rum gemacht wird. Das Endprodukt kann man aber sehr wohl verkosten. Egal ob Rum pur oder mit Geschmacksstoffen, es gibt viele Sorten, die man probieren kann. Bei mir hat sich die Begeisterung in Grenzen gehalten, Rum, die wir zu Hause mit Mitbringseln versorgt haben, waren aber begeistert. 20211126_124912

6. Black River Gorges Nationalpark

Natur pur findest du hier im Black River Gorges Nationalpark. Wenn du gerne wanderst, ist der Nationalpark im Südwesten der Insel dein „Place to be“ auf Mauritius. Unzählige gut beschilderte Wanderwege durchziehen den Park und von einem kurzem Spaziergang bis zu einer Tagestour ist alles möglich. Du kannst aber auch einfach mit dem Auto durch den Park fahren – das ist zwar nicht dasselbe Erlebnis, aber ein bisschen etwas siehst du auch so.IMG_2309

Dichte Regenwälder, exotische Pflanzen, mehrere Wasserfälle und wunderschöne Ausblicke findest du hier, es gibt also viel zu bestaunen. Ein Visitor Center im Norden des Parks informiert über den Park und seine Bewohner, hier kannst du dich auch noch mit Proviant eindecken, denn sonst gibt es dann erst mal über weite Strecken wenig Infrastruktur. Wir haben hier auch gleich Bekanntschaft mit den wohl süßesten Bewohnern des Parks gemacht, einer riesigen Familie von Makaken. Und der Ausblick war schon wirklich grandios!

Ein Halt bei den Alexandra Falls hat uns ebenfalls begeistert, auch wenn der Wasserfall selbst fast versiegt war.

Ein sehr skurriler Ort, der ebenfalls noch im Black River Gorges Nationalpark liegt, mit Natur aber eher weniger zu tun hat, ist Ganga Talao oder das Grand Bassin. Es handelt sich hierbei um die größte Hindu-Pilgerstätte außerhalb Indiens und zu Festzeiten wie dem Maha Shivaratree Festival im März pilgern bis zu 500.000 Gläubige zum Grand Bassin.

Was erwartet dich dort? Ein künstlicher See umgeben von unzähligen kleineren und größere Tempeln und eine Vielzahl von Statuen. Alleine die Anfahrt ist sehenswert, mitten im Wald tut sich plötzlich eine 4spurige Zufahrtsstraße auf, die in einen riesigen Parkplatz endet. Empfangen wirst du am Grand Bassin von einer 33 m hohen Shiva Statue, die ein bisschen fehlplatziert wirkt, aber durchaus sehenswert ist.IMG_2360

7. Schnorcheln, schnorcheln, schnorcheln

Mauritius ist umgeben von Korallenriffen und was ist naheliegender, als dort die Unterwasserwelt zu erkunden? Auch wenn du noch nie Schnorcheln oder gar Tauchen warst – jetzt ist die Gelegenheit dazu. Schnorchelausflüge werden überall angeboten, vielleicht sogar über dein Hotel und die Ausrüstung kann man gleich mitbieten. Und dann geht es eigentlich auch schon los! Meistens wirst du bei einer Tour direkt ans Riff gefahren und kannst gleich loslegen. Du wirst staunen, wie viele bunte Fische du dort beobachten kannst! 

Wenn du deine eigene Ausrüstung hast, kannst du gleich vom Strand aus loslegen, meistens liegt das nächste Riff so nahe am Ufer, dass du einfach hinschwimmen kannst. Und auch abseits kann man viele schöne Tiere sehen. Nimm dir aber, falls du keine Flossen tragen magst, auf jeden Fall Badeschuhe mit. Die Korallenreste sind scharf und Seeigel gibt es auch jede Menge – und mit denen möchtest du bestimmt keine engere Bekanntschaft schließen, stimmt’s?20211121_111039

Auch Tauchen kannst du auf Mauritius erlernen. Erkundige dich am besten vor Ort nach der nächsten Tauchschule. Für uns hat es ausgereicht zu schnorcheln (fürs Tauchen bin ich noch ein bisschen ein Hasenfuß und konnte mich bis jetzt nicht dazu entschließen…) aber bestimmt ist es wunderschön, auch mal ein bisschen tiefer hinunter zu kommen und die Welt von einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Note to myself: bei nächster Gelegenheit einfach mal probieren…

8. Le Morne Brabant

Schon von weitem siehst du ihn: den markantesten Berg im Süden der Insel, das Wahrzeichen Mauritius und gleichzeitig das 2. UNESCO Weltkulturerbe auf der Insel. Die Geschichte, die der Morne Brabant mit sich bringt, ist leider eine Traurige: Im 19. Jahrhundert flohen viele Sklaven auf den Morne Brabant um sich dort in Sicherheit zu bringen. Als die britischen Soldaten den Sklaven die frohe Botschaft von ihrer Befreiung überbringen wollten, wurden diese verkannt und die Sklaven haben sich vor lauter Angst in den Tod gestürzt. Ein Memorial am Fuße des Berges erinnert noch heute and ihr tragisches Schicksal und der Berg wurde aus ebendiesen Gründen zum Weltkulturerbe ernannt.20211125_135922

Der Berg ist mittlerweile in Privatbesitz und das Besteigen von Le Morne Brabant ist nur mit einem Guide erlaubt.

Mindestens genauso schön wie der Berg selbst sind die Strände rundherum. Wir haben im Rahmen unserer Insel-Erkundung etliche Strände besucht, aber der Strand von Le Morne war wirklich einer unserer Favoriten.20211125_125902

Einen besonderen Hintergrund hat diese Begeisterung für den Strand von Le Morne noch: vielleicht kennst du ja den Weihnachtsfilm-Klassiker „O Palmenbaum“ (die Fortsetzung von „Single Bells“) von Xaver Schwarzenberger? Wenn nicht, dann können wir ihn dir nur wärmstens empfehlen. Der wurde teilweise hier gedreht und es ist sooooo cool, die Original-Schauplätze dann zu besuchen. „Ach Hanserle, wenn das der Papa noch erleben könnte…“IMG_2068

Wunderschön ist es auch, die Küste entlang der Halbinsel Le Morne entlang zu fahren. Du hast dabei immer wieder wunderschöne Ausblicke zurück zum Berg und hinaus aufs Meer und zu den vorgelagerten Inseln. Wir haben einen Tag lang mit dem Mietauto eine Rundfahrt durch den Süden der Insel gemacht. Die Distanzen sind ja nicht sehr weit, sodass man da an einem Tag vieles sehen kann.

Vor Le Morne liegt die kleine Insel Ile aux Benitiers mit dem markanten Felsen Crystal Rock. Beides besichtigst du am besten im Rahmen einer Delfintour, da kommst du direkt daran vorbei. Wir waren mit unserem Sightseeing Programm auch sonst schon ziemlich ausgelastet und haben das nicht mehr gemacht, schön soll es aber auf jeden Fall sein.

9. Île aux Cerfs

Vor der Ostküste von Mauritius liegt die kleine Insel Île aux Cerfs. Auch sie ist ein kleines Paradies mit wunderschönen Stränden und ein Tagesausflug dorthin auf jeden Fall zu empfehlen. Die Ile aux Cerfs ist unbewohnt und es gibt nur ein Restaurant an der Stelle, an der die Boote anlegen, ansonsten ist sie naturbelassen und du findest dort noch menschenleere Strände und ganz viel Ruhe. Das Wasser ist kristallklar,  sehr warm und in der Bucht auch ganz seicht, sodass man im Meer weit hinaus spazieren konnte. Ein bisschen Workout, das besser ist als jedes Fitness-Studio.IMG_3180

Erreichbar ist die Ile aux Cerfs vom Hafen des kleinen Dorfes Trou d’Eau Douce. Dort bringen einen private Boote auf die Insel – je nachdem, wie gut man verhandelt ist das mal billiger oder etwas teurer. Offizielle Fähren gibt es leider (oder zum Glück) keine.

Du kannst die Ile aux Cerfs auch im Rahmen einer Tour besuchen, da fällt dann das Preis verhandeln weg, allerdings kommst du dann halt in einer Gruppe hin und bist auch bezüglich Aufenthaltsdauer nicht so flexibel.IMG_3117

Wir haben eine Katamaran Tour gebucht, mit der wir auch noch ein Stückchen weiter die Küste hinunter  und zu einem Wasserfall gefahren sind. Es gab dann auch noch einen Schnorchel-Stop und mittags wurde auf dem Schiff gegrillt, was eigentlich sehr nett war. Coronabedingt war während unseres Aufenthalts vieles geschlossen, sodass wir über die Gesellschaft anderer Touristen fast ein bisschen froh waren.20211129_111105

Du siehst also, dass Mauritius sehr viel mehr ist, als nur Sonne, Strand und Meer, auch wenn das oft der Hauptgrund ist, um auf die Insel zu kommen. Wenn du aber Lust hast, auch ein bisschen vor die Hotelmauern zu blicken, dann hoffe ich, dass du hier ein paar Inspirationen gefunden hast, wie du Mauritius besser kennenlernen kannst. Oder warst du etwa ohnehin schon dort und hast gute Tipps, was man auf der Trauminsel unbedingt unternehmen oder sehen muss? Dann freue ich mich über deine Empfehlungen und Kommentare.

Mauritius lässt sich übrigens herrlich mit einem Zwischenstopp in Dubai kombinieren – mehr Kontrast geht eigentlich kaum… Wir haben das so gemacht und fanden die Kombination wirklich toll!

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