In meinem Reiche geht die Sonne nicht unter. Kaiser Karl V (1500 – 1558)
Gerade haben mein Lieblingstravelbuddy und ich 3 wunderbare Tage in Barcelona verbracht – ein Traum, um den Sommer so richtig schön ausklingen zu lassen. Ein bisschen Meer kombiniert mit Kultur und herrlichem Essen geht doch immer, findest du nicht? Damit auch du dein Wochenende in der katalanischen Hauptstadt so richtig genießen kannst, hab ich unsere 7 Highlights Barcelonas für dich zusammen gefasst.
1. Sagrada Familia
Sie ist die Sehenswürdigkeit Barcelonas schlechthin: Gaudís Meisterwerk, die Sagrada Familia. Ich bin ja sonst kein wirklicher Kirchenfan und muss auch nicht jeder Kirche von innen sehen, aber die Sagrada Familia, die ist schon cool.
Es gibt sooooo viel zu schauen, die Fassaden außen sind wie so ein Wimmel-Bilderbuch, bei dem es unglaublich viele Details zu entdecken gibt und innen ist alles lichtdurchflutet und bund. Man fühlt sich, das war von Gaudí auch so gewollt, so, als würde man eine einem Wald stehen.
Die Pfeiler könnten gut und gerne Baumstämme sein und die vielen Rosetten das Blattwerk. Das ist schon faszinierend und sehr beeindruckend. Also, auch wenn du sonst mit Kirchen nicht viel am Hut hast: ich bin mir fast sicher, die Sagrada Familia wird dich trotzdem beeindrucken. Achte nur darauf, dass du rechtzeitig Tickets kaufst, die Warteschlangen vor der Kirche können sonst schon abschreckend lang sein. Mit einer Reservierung kommst du aber schnell rein. Es gibt auch ein tolles Audioguide-System, mit dem du dir eine App aufs Handy laden kannst und dann über deine eigenen Kopfhörer die Informationen anhören kannst. Ich finde, die Beschreibungen haben auch eine akzeptable Länge, sind interessant, aber nicht langweilig. Also, eine ganz große Empfehlung für die Sagrada Familia.
Infos:
Adresse: Carrer de la Marina
Metro: L2 und L5 Station Sagrada Familia
Preis: Erwachsene 26 €, unter 11 Jahren Eintritt frei, bis 30 Jahre 24 € Tickets erhältst du hier.
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 9 bis 20 Uhr
2. Nostalgisches Jahrmarkt-Flair am Tibidabo
Über der Stadt und von weitem sichtbar drohnt der Tibidabo, einer von Barcelonas Hausbergen. So wirklich hoch ist er mit 512 m ja nicht, eher ein Hügel, aber das reicht schon, um einen wunderschönen Ausblick von dort zu haben. Erst bei meinem 3. Barcelona-Besuch habe ich es da hinauf geschafft – und es hat sich wirklich ausgezahlt.
Schon die Anreise ist ein kleines Erlebnis, erreicht man den Tibidabo doch am besten (und in guter alter Touri-Manier) mit der Standseilbahn, der Funicular del Tibidabo. bis vor kurzem konnte man bis zur Talstation mit einer nostalgischen Straßenbahn ab der Avinguda del Tibidabo fahren, die wurde jedoch vom Autobus 196 ersetzt.
Auf der Spitze des Tibidabos findest du eine Kirche, die Sagrat Cor, auf der eine Christus Figur thront. Interessant finde ich sie vor allem wegen der Aussichtsterrasse, von der aus man wirklich über die ganze Stadt bis zum Meer sieht.
Warum ich aber unbedingt mal auf den Tibidabo wollte, ist wegen des alten Vergnügungsparks, den es dort gibt. Der ist echt entzückend und auch wenn die meisten Fahrgeschäfte eher auf Kinder ausgerichtet oder schon so alt sind, dass man ohnehin nicht mehr unbedingt damit fahren möchte, immer noch einen Ausflug wert. Das Bild mit dem alten Riesenrad hoch über Barcelona hast du bestimmt schon öfter wo gesehen und auch das Flugzeugkarussell kommt einem irgendwie bekannt vor, oder nicht? Gibt auf jeden Fall schöne Insta-Fotos… Den Panorama-Bereich kannst du übrigens gratis besuchen, möchtest du auch die Fahrgeschäfte nutzen, so gibt es Tagespässe, bei denen alle Attraktionen inklusive sind. Für uns war es ausreichend, herumzuspazieren und die Aussicht zu genießen.
Infos:
Adresse: Plaça Tibidabo 3-4, 08035 Barcelona
Metro: L7 Station: Avinguda del Tibidabo, dann weiter mit dem Bus 196 und von dessen Endstation mit dem Funicular del Tibitabo auf den Berg hinauf. Alternativ kann man auch mit dem Tibibus aus dem Stadtzentrum zur Standseilbahn fahren, wenn man ein Ticket für den Vergnügungspark gekauft hat, ist die Anreise im Preis inbegriffen.
Preis: Tagesticket 35 €, Kinder unter 120 cm 14 €
Öffnungszeiten: diese variieren je nach Jahreszeit, die aktuellen Zeiten findest du auf der Tibidabo-Homepage.
3 Gaudí, Gaudí und nochmal Gaudí
Barcelona war Antoni Gaudís Heimatstadt, hier arbeitete er und hier verstarb er auch 1926. Entsprechend hoch ist die Dichte an seinen Werken in der Stadt und man „entkommt“ diesen bei einem Besuch Barcelonas nicht. Soll man auch gar nicht, denn sie sind großartig, bunt und echt faszinierend und es auf jeden Fall wert, dass man sich ein bisschen näher damit beschäftigt. Ich mag ja alles Bunte und so ist Gaudí ein Künstler, der mir besonders zusagt, weil ich seine Farbspiele und Kreationen einfach mag. Er hat sich bei seinen Werken sehr an der Natur orientiert, dementsprechend finden sich überall florale Muster, kleine Tiere, Knochen und vieles mehr.
Die Sagrada Familia hab ich dir schon nahe gelegt, es gibt aber noch viel mehr von Gaudí zu entdecken. Sehr faszinierend ist auf jeden Fall der Park Güell mit seinem berühmten Drachen und der Mosaik-Bank oder die Häuser Casa Battló und Casa Milà.
Beide sind unbedingt einen Besuch wert. Nähere Informationen über die berühmtesten Bauwerke Gaudís findest du in meinem Blogbeitrag über den großen Künstler: Auf Gaudís bunten Spuren zu seinen 5 beliebtesten Werken.
4. Streetart in Poblenou
Dem Stadtteil Poblenou würde man als Tourist grundsätzlich keine besondere Bedeutung beimessen, gibt es dort doch hauptsächlich Wohnhäuser, einen grenzwertig schäbigen Park und viele Abbruchhäuser und alte Fabriken. Warum sich Besucher dennoch in diesen Teil Barcelonas wagen, ist aufgrund der zahlreichen Graffitis und Mauerbilder, die man hier findet. Und da gibt es auf jeden Fall viel Faszinierendes zu entdecken!
Nimm dir ein bisschen Zeit und schlendere durch die Gegend. Die Metro Station Selva de Mar ist ein ganz guter Ausgangspunkt um die Kunstwerke zu entdecken, auf der gleichnamigen Straße Carrer de Selva de Mar findest du einige sehr beeindruckende Graffitis. Auch die Carrer de Venecuela ist ein heißer Tipp, ebenso wie die Carrer de l’Agricultura und die Carrer de Josep Platz. Spaziere herum und biege auch in die kleinen Seitengassen ein – es gibt so viel zu entdecken.
Richard von Barcelona Lowdown hat einen sehr schönen Artikel über Streetart in Barcelona geschrieben und aktualisiert diesen auch regelmäßig, sodass ich dir seine Tipps nur weiterempfehlen kann.
Infos:
Metro: L 4 Station Selva de Mar
Preis: gratis
Öffnungszeiten 24 Stunden
5. Kleine Pause am Strand
Das Herrliche an Barcelona ist, dass der Strand gleich vor der Haustüre ist und du quasi mit der U-Bahn ans Meer fahren kannst. Und das solltest du auch unbedingt tun, denn hier kannst du dich wunderbar vom vielen Sightseeing erholen, nach einer Shopping Tour im nahen Maremagnum oder einem Besuch im Aquarium ein bisschen Frischluft schnappen, schwimmen gehen oder einfach die Seele baumeln lassen und aufs Meer hinaus schauen.
Am besten begibst du dich für deine Strandpause nach Barceloneta, dem bekanntesten Strandabschnitt, zwischen dem Port Vell mit seinen Yachten und dem Olympiahafen. Hier gibt es eine eigene U-Bahnstation und von der aus spazierst du einfach Richtung Meer. Und da findest du dann alles, was dein Herz begehrt und was du für ein paar Stunden am Strand brauchst. Es gibt unzählige Lokale bereits am Weg zum Strand und dann die ganze Strandpromenade entlang, sodass du bestimmt einen schönen Ort zum Verweilen findest. Wir haben es genossen, in La Carmelina Sangria zu trinken und den Leuten beim Schwimmen zuzusehen, bevor wir bis zum Olympiahafen spaziert sind und auch selbst im Meer geplantscht haben.
Solltest du Badesachen & Co zu Hause vergessen haben, keine Sorge, es gibt erstens eine Menge Geschäfte, in denen du dich mit dem Nötigsten eindecken kannst und Strandverkäufer lassen auch nicht lange auf sich warten um dich mit allem zu versorgen, was dir noch fehlt. Manche sind sogar so raffiniert und bringen dir Cocktails bis zu deinem Platz – keine schlechte Geschäftsidee, wenn du mich fragst.
Herrliches Essen findest du in den vielen Fischlokalen direkt am Olympiahafen. Hier ist auch immer etwas los und es macht Spaß, den vielen Schiffen zuzusehen, die hier dauernd aus- und einlaufen, oder die Schickimicki-Szene Barcelonas zu beobachten.
Je weiter du Richtung Olympiahafen (oder sogar noch darüber hinaus) spazierst, desto weniger Leute triffst du am Strand an. Da dieser jedoch ein Anziehungspunkt sowohl für Einheimische als auch für Touristen ist, ist er bei Schönwetter immer gut gefüllt und so ganz alleine wirst du wohl nie sein.
Als auffälligste „Sehenswürdigkeiten“ findest du am Strand von Barcelona das ikonische Hotel W (hoch, modern und in Form eines Segels) ganz am Anfang des Strandes und dann den goldenen Fisch „Prix d’Or“ von Frank Gehry, der aussieht, als würde er gleich ins Meer springen.
Infos:
Metro: L4 Station Barceloneta oder auch L4 Station Ciutadella Villa Olímpica
6. Altstadtflair und Tapas
Der wohl schönste Teil Barcelonas ist die Altstadt mit ihren engen Gassen, dem Dom und den unzähligen Tapas Bars. Ich mag es ja sehr, durch kleine Gassen zu schlendern und mich in ihnen zu verlieren (ich mag’s aber auch, dann doch wieder zurück auf den rechten Weg zu kommen). Dazu ist Barcelona geradezu optimal. Links von den Ramblas, die ich hier nicht extra erwähne, weil du erstens sowieso an ihnen vorbei kommst und sie mich zweitens mit ihren vielen Touristenrestaurants und Pseudo-Straßenkünstlern nicht so sehr begeistern, dass ich sie unbedingt empfehlen möchte, kannst du in die Altstadt abbiegen und dich einfach treiben lassen. In einem Gewirr aus engen Gassen kannst du viel Kurioses entdecken, kleine Geschäfte aufspüren, in denen noch Selbstgerechtes angeboten wird und Tapas-Bars besuchen, in denen du dir mit Pimientos de Padron, Tortilla und gegrillten Tintenfischchen den Bauch vollschlagen kannst.
Unweigerlich wirst du bei deinem Spaziergang durch die Altstadt auch am Dom vorbei kommen. Hier lohnt es sich durchaus, einen kleinen Blick hinein zu riskieren, finden sich doch als Attraktion im Kreuzgang 13 lebende Gänse, die der Legende nach an das Alter der Heiligen Eulalia, der Patronin und Namensgebern des Doms, erinnern, in dem sie ermordet wurden. Tagsüber kann man auch mit einem Lift das Dach des Domes erreichen und von dort einen herrlichen Ausblick genießen.
In unmittelbarer Nähe zum Dom in einer kleinen Seitengasse der Placa Nova findest du auch das berühmte Mosaik „Der Kuss“. Sehenswert, meiner Meinung nach allerdings hauptsächlich von außen, ist der Mercato Santa Caterina mit seinem auffällig bunten Dach, das Angebot der Markstände drinnen hat mich nicht so überzeugt, da ist der Mercato Boqueria direkt an den Ramblas dann doch schöner.
Wunderschön und auf jeden Fall auch ein Päuschen wert ist die Placa Reial, der Königsplatz. Hier findest du viele Lokale, die mit einem Glas Sangria – ob man das klebrig-süße Zeug mag oder nicht, es gehört einfach zu Barcelona dazu – locken. Oft spielt auch Musik auf dem Platz und wenn du die Augen offen hältst, kannst du die besonderen Straßenlaternen entdecken, die Gaudí (ja genau, der schon wieder…) entworfen hat.
7. Mont Juïc
Der Mont Juïc ist neben dem Tibidabo der 2. Hausberg Barcelonas, er ist nicht nur für Touristen sondern auch für Einheimische ein beliebtes Ausflugsziel. Er beherbergt eine wunderschöne weitläufige Parkanlage die eine schöne Auszeit vom Trubel der Großstadt erlaubt. Du kannst dort spazieren gehen, picknicken oder einfach die Ruhe und den Ausblick genießen.
Weiters findest du dort den Olympischen Ring und daneben den Telekommunikationsturm, der durch seine interessante Form schon von Weitem zu erkennen ist. Willst du dich selbst sportlich betätigen, bietet sich das Schwimmbad mit Blick über die Stadt für einen Besuch an.
Auch etliche Museen kannst du auf dem Mont Juïc besuchen – mir hat das Miró Museum, die Fundació Joan Miró, sehr gut gefallen (du weißt schon… bunt muss es sein…) und es gibt auch einen sehenswerten Friedhof, durch den du flanieren kannst.
Auf der Spitze des Berges schaut das Castel de Mont Juïc aus dem 17. Jahrhundert auf die Stadt herab, dieses kannst du natürlich auch besuchen.
Um auf den Mont Juïc zu gelangen (und der Aufstieg ist bereits Teil des Spaßes bei einem Besuch des Mont Juïc…) gibt es mehrere Möglichkeiten – und sie haben alle ihren Reiz. Egal wofür du dich entscheidest, der Ausblick ist wunderschön und du siehst Barcelona von einer ganz anderen Perspektive…
Die einfachste Möglichkeit ist unspektatuklär und günstig – der Bus 150, der sich von der Plaça España bis zum Castello schlängelt. Dann gibt es die Möglichkeit, bis zum Museu Nacional d’Art de Catalunya, das auf halber Höhe des Berges thront, mit mehreren Rolltreppen zu fahren und dann zu Fuß weiter zu gehen. Dabei kommst du abgesehen vom Museum, vor dem es übrigens ein Café mit tollem Ausblick gibt, auch an diversen Springbrunnen vorbei – alleine deshalb lohnt sich meiner Meinung nach dieser Aufstieg schon.
Möglichkeit #3 ist die Teleférico, die Seilbahn, die bei Barceloneta losfährt und einmal den Hafen überspannt – eine sehr spektakuläre Art des Aufstiegs und meiner Meinung nach die Schönste. Und dann gibt es noch die Standseilbahn Funicular Funicular de Mont Juïc, die von der Metrohaltestelle Paral.lel wegfährt – das Ticket ist inkludiert, wenn du ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel hast.
Um bis ganz an die Spitze zum Castel zu gelangen, gibt es eine Seilbahn, die dich für 12,15 € von der Bergstation der Standseilbahn weg bis zum Castel und wieder zurück bringt. Wenn du halbwegs gut zu Fuß bist, kannst du die Strecke allerdings auch per pedes zurücklegen. Es ist weder besonders weit noch besonders steil und der Spaziergang durch den Park eigentlich sehr schön.
Infos:
Metro: L3 oder L8 Station Espanya wenn du die Variante Bus oder zu Fuß wählst
L2 oder L3 Station Paral.lel um dort in die Standseilbahn umzusteigen.
L4 Barceloneta und von dort zu Fuß bis zur Station auf dem Turm Torre de Sant Sebastià, wenn du mit der Hafenseilbahn fahren willst (Preis einfache Fahrt 11 €, Hin und Retour 16,50 €), fährt nur tagsüber.
Ich hoffe, dieser Auszug aus Barcelonas Highlights hat dir so richtig Lust gemacht, die Stadt auch selbst einmal zu besuchen und ein paar Tage dort zu verbringen. Oder warst du eventuell sogar schon dort? Dann bin ich jetzt aber neugierig auf deine persönlichen Highlights! Barcelona ist so vielfältig, da ist bestimmt noch einiges dabei, das ich auch noch nicht kenne. Hinterlass mir doch gerne deine Tipps in den Kommentaren.
Kennst du übrigens schon Barcelonas kleine Schwester Valencia? Oder den entzückenden Ort Cuenca, zwischen Valencia und Madrid gelegen und als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet? Wenn nicht, dann wird ja vielleicht eines davon dein nächstes Reiseziel…
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