VALENCIA – Abwechslung pur an der Costa Blanca

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Um zu begreifen, dass der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen. Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

Einem super günstigen Flug-Angebot ist es zu verdanken, dass meine liebe Freundin Marina und ich Ende Jänner dem bitterkalten Österreichischen Winter entfliehen und an der Costa Blanca bei herrlichen 22°C etwas Sonne danken konnten. Valencia war das Ziel unseres spontanen Kurztrips – wer diesen Blog schon länger verfolgt weiß, dass ich ein Fan von kurzfristigen Aktionen bin… – der sich wirklich mehr als gelohnt hat. 5 ganze Tage hatten wir dank der optimalen Flugzeiten (Abflug gaaanz zeitig in der Früh, Rückflug aus Valencia erst spät am Abend) Zeit, um diese tolle Stadt zu erkunden. Und die haben wir auch wirklich ausgekostet!

Valencia ist großartig! Die Stadt ist wunderschön, vermittelt Großstadtflair (jede Stadt, die eine U-Bahn hat, ist für mich irgendwie eine Großstadt…) ist aber dennoch überschaubar. Valencia bietet eine gelungene Mischung aus verwinkelter Altstadt und modernen Stadtteilen und das Zentrum liegt so nahe am Meer, dass man dieses in ein paar U-Bahn und Straßenbahnstationen (oder so wie wir zu Fuß) problemlos erreichen kann.

Nachdem wir unser Zimmer im Hotel Eurostars Rey Don Jaime bezogen und mit einem typisch spanischen Frühstück – Café con leche und einer Toastada, einem getoasteten Weißbrot mit einer Tomaten-Knoblauch-Mischung drauf – gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg, die Innenstadt zu erkunden. Herzstück der Stadt ist die Plaza de la Reina mit der Kathedrale, der man etwas Zeit widmen sollte, ist darin doch der berühmte „Heilige Gral“ ausgestellt. Der Platz ist umsäumt von etlichen Cafés und Bars, die dazu einladen, bei einem Glas Sangria oder einer heißen Schokolade mit Churros das bunte Treiben auf sich wirken zu lassen. IMG_3141

Geht man einmal um die Kathedrale herum, erwartet einen die Plaza de la Virgen mit ihrem großartigen Springbrunnen. Immer donnerstags um 12 Uhr tagt auf diesem Platz direkt vor dem Aposteltor der Kathedrale übrigens das Wassergericht von Valencia, eine skurrile Institution, die, wie im Mittelalter, valencianische Bauern öffentlich für ihre Missetaten anklagen soll. Die Stimmung dort ist großartig und wenn man in der Nähe ist, sollte man sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen.IMG_0065

Ganz zufällig – ach ich liebe solche Zufälle – sind wir, als wir dann begannen, durch die Gassen zu schlendern, auf das Café de las Horas gestoßen, eine Institution in der Stadt! Dort wurde nämlich das berühmte „Agua de Valencia“, das Wasser Valencias, erfunden. Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen und ich muss sagen: Respekt! Also unser Wiener Hochquell-Wasser  kann sich im Vergleich da wirklich verstecken. Bei Agua de Valencia handelt es sich nämlich um eine Mischung aus Cava, frischem Orangensaft, Vodka und Gin. Alle Achtung! Sehr süffig und gut bekömmlich, wie wir aus mehrfacher Erfahrung sagen können!

Absolut sehenswert ist der Mercado Central, der große Zentralmarkt mit seiner wunderschönen Halle. Alleine aus architektonischen Gründen lohnt es sich schon, ihm einen Besuch abzustatten. Aber auch die bunten Obst- und Gemüsestände, die Schinkenbuden und vor allem die Fischhalle sind absolut sehenswert. Eine zweite Markthalle gibt es in Valencia übrigens ebenfalls: der Mercat de Colón. Dort erwarten einen zwar keine klassischen Verkaufsstände, dafür aber viele Bars und Cafés. Ein toller Ort um mit einem leckeren Frühstück den Tag zu beginnen, falls man gerade in der Nähe ist.

Gleich vis-à-vis kann man die Lonja de la Seda, die alte Seidenbörse besichtigen. Ein tolles Gebäude mit viel Geschichte, das es sogar ins Verzeichnis des UNESCO Welterbes geschafft hat.IMG_3243

Valencia ist voll mit weitläufigen Plätzen. Einer der schönsten ist die Plaza de Ayuntamiento, auf der sich jede Menge wunderschöner Gebäude befinden, unter anderem das Rathaus und davon gegenüber das Hauptpostamt. Sonntag Vormittag findet dort ein Markt statt, auf dem die Bauern der Region ihre Produkte anbieten. Da ist es zwar recht voll auf dem Platz, dafür gibts keinen Straßenverkehr und man kann in Ruhe herumschlendern. Die kleinen Seitengassen sollte man übrigens nicht unbeachtet lassen, denn hier finden sich jede Menge schöner Restaurants und Cafés, wo man gemütlich draussen sitzen kann. Wir mussten natürlich auch dem Hardrock Café einen Besuch abstatten und uns in guter alter Manier einen Burger genehmigen.IMG_E0081

Wenn man die Plaza de Ayuntamiento Richtung Süden verlässt, kommt man zur Stierkampfarena, in der regelmäßig Führungen angeboten werden. Hat man etwas Zeit, lohnt sich auch ein Abstecher zum Nordbahnhofs gleich nebenan, die Kassenhalle ist wirklich sehenswert und einen Besuch wert.

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Valencia ist eine sehr grüne Stadt, was nicht zuletzt dem Fluss Turia zu verdanken ist. Dieser verlief ursprünglich durch die Stadt, trat aber immer wieder aus seinem Flussbett und überschwemmte die Innenstadt, sodass er umgeleitet und an seiner Stelle ein riesiger Park, der die gesamte Altstadt quasi umspannt, angelegt wurde. Dieser hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Es wird dort gelaufen und trainiert, flaniert und geplaudert, gespielt oder einfach nur herum gelegen. Immer wieder findet man kleine Cafés, in denen man sich stärken kann, und wenn man einfach nur die Seele baumeln lassen will, auch dann ist der Turia-Park der richtige Ort dafür.IMG_3105

Etwas abseits des Zentrums liegt ein beeindruckender, moderner Stadtteil, die Stadt der Künste und der Wissenschaft. Hier trifft man auf moderne Architektur par excellence: von der Oper über das Wissenschaftsmuseums und das Hémisferic, ein 3-D-Kino, bis zum Oceanografic, einer großen Aquariumanlage findet sich eine Vielzahl an wirklich beeindruckenden Gebäuden. Ein Paradies für Hobby-Fotografen – Marina hat ganz tapfer ausgeharrt, während ich ein Bild nach dem anderen geknipst habe!IMG_0324

Bestimmt ist jedes einzelne dieser Bauwerke sehenswert, das Wissenschaftsmuseum scheint sehr tolle Kritiken zu haben.

 

Wir haben uns für einen Besuch des Oceanografic entschieden. Das ist wirklich eine schöne Anlage, wo man Pinguine, Flamingos, jede Menge Aquarien etc. sehen kann. Sogar eine Delfinshow gab es dort! Wir waren dennoch ein bisschen enttäuscht, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass wir beide erst vor kurzem den Loro Parque auf Teneriffa besucht haben. Und das ist WIRKLICH ein grandioser Park.

Ganz in der Nähe der Stadt der Künste und der Wissenschaft befindet sich übrigens ein kleines Museum, das ich dir unbedingt ans Herz legen möchte: das Museu Fallero, das Fallas Museum. Die Fallas, das ist ein großes Festival Mitte März, das einzigartig ist und nur in Valencia stattfindet. Zu Ehren des Heiligen Josef werden riesige Papp-Figuren gebaut, die mehrere Tage in der Stadt ausgestellt werden und zum Schluss alle verbrannt werden. Lediglich eine einzige dieser Figuren wird aufbewahrt und ist in diesem Museum zu besichtigen.

Nachdem wir all diese wirklich tollen Stadtteile Valencias – großteils zu Fuss – abgeklappert hatten, ging es dann weiter an den Strand! Endlich!!! Ist das Meer in der Nähe, dann muss man doch unbedingt hin und wenn es irgendwie geht, auch rein, sei es noch so kalt! Ich sage dir, ich war ECHT eine kleine Heldin, möchte dich aber von Bikini-Fotos verschonen… Außerdem glaubst du mir doch auch ohne Fotobeweis, dass ich gaaaanz kurz bis zu den Oberschenkeln in diesem huschi-kalten Wasser war, oder?IMG_E0504

Ich glaube, im Sommer ist in der Marina und am Strand von Valencia wirklich die Hölle los! Jetzt war es sehr beschaulich dort und wir konnten gemütlich über die Esplanade schlendern. Während der Woche war es ganz ruhig und es hatten auch nicht alle Lokale geöffnet, am Wochenende traf man dann aber doch eine Menge Leute, die das schöne Wetter am Strand verbrachten. Man fand aber dennoch genügend schöne Plätzchen um sich nieder zu lassen, die Schiffe zu beobachten oder einfach übers Meer zu schauen und ein bisschen zu sinnieren.

In einem der zahlreichen Strandrestaurants haben wir dann endlich auch eine richtige Paella gegessen. Valencia ist ja berühmt für seine Reisgerichte in allen Variationen, sodass wir uns das natürlich keinesfalls entgehen lassen wollten.IMG_0466

Ein schöner Abschluss für unsere Reise nach Valencia war ein Nachmittag im Marina Beach Club, wo wir es uns mit einer großen Portion Agua (du weißt schon… das Wasser) noch so richtig gut gehen ließen, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück in den Winter machten.

Wir haben einen schönen Eindruck von Valencia bekommen und wir hatten auch Gelegenheit, einen Ausflug ins Umland in die kleine Stadt Cuenca zu machen. Ein paar Sehenswürdigkeiten haben wir aber noch übrig gelassen (der Biopark soll zB ein sehr schöner Tierpark sein, den man einmal besuchen sollte und auch ein Ausflug ins Naturschutzgebiet Albufera ging sich dieses Mal nicht mehr aus), sodass es genügend Gründe gibt, bald mal wieder nach Valencia zurück zu kommen. Nächstes Mal dann vielleicht im Frühling, um das Strandleben so richtig zu genießen oder im März, um die legendäre Fallas einmal selbst mitzuerleben.

Hast du jetzt Lust auf noch mehr Spanien bekommen? Wie wäre es denn mit einem Ausflug auf die Kanarischen Inseln?

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