Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen. Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Der Zufall wollte es, dass ich heuer im Frühjahr in Frankfurt gestrandet bin und so Gelegenheit hatte, die Main-Metropole etwas besser kennen zu lernen. Bereits bei meinem ersten Kurz-Besuch vor einigen Jahren hat mir Frankfurt gefallen und auch diesmal konnte ich einen wunderschönen Tag dort verbringen. Und ich muss sagen, ich war wirklich begeistert, denn die Stadt ist unglaublich vielfältig und hat einiges zu bieten. Auch wenn Frankfurt hauptsächlich für seine Hochhäuser, die Börse und Deutschlands größten Flughafen bekannt ist, es gibt dort so viel mehr zu entdecken, dass sich ein Besuch jedenfalls lohnt.
Frankfurt ist zwar eine Großstadt und sehr weitläufig, aber das historische Zentrum lässt sich trotzdem sehr gut zu Fuss erkunden.
Am besten beginnt man eine Stadtbesichtigung „Am Römerberg“, ganz im Herzen der Stadt. Das Rathaus, der „Römer“, findet sich dort ebenso wie unzählige Fachwerkhäuser oder die Alte Nikolaikirche.
Hier ist immer was los und man kann sich herrlich durch die Gassen der Altstadt treiben lassen, ein bisschen Shoppen gehen oder einfach gemütlich ein Gläschen Apfelwein trinken und das Treiben beobachten. Sehr schön sitzen und Leute beobachten kann man übrigens im Café Hauptwache am gleichnamigen Platz.
Von dort aus ist es auch nur ein Katzensprung bis zur „Zeil“, der berühmtesten Einkaufsstraße Frankfurts und der meistfrequentierten des ganzen Landes. Wer Trubel und ein riesiges Angebot mag, ist hier gerade richtig!
Auf jeden Fall einen Besuch Wert ist der Frankfurter Dom. Ganz Sportliche steigen auch die 318 Stufen auf den Turm hinauf (hab ich gemacht – es ist gar nicht soooo schlimm…) und wird dann mit einem herrlichen Blick über die Stadt belohnt. Als Alternative bietet sich aussichtstechnisch auch die Platform des Main-Towers an, da geht es mit dem Lift in eine Höhe von 200 m hinauf. Einen Blick in den Dom kann man sich ja zusätzlich trotzdem gönnen…
Frankfurt ist eine Stadt der Museen. Die bedeutendsten wie zB das Deutsche Filmmuseum, das Kommunikationsmuseum oder das Deutsche Architekturmuseum reihen sich am Museumsufer aneinander. Ich habe mich bei meinem Besuch allerdings für das Goethehaus in der Altstadt entschieden, in dem Johann Wolfgang von Goethe 1749 zur Welt kam. Im angeschlossenen Museum erfährt man allerlei über das Leben und das Werk des großen Meisters – da kann man sich ja durchaus mal mit beschäftigen, nicht wahr?
Sehr speziell und sehenswert fand ich auch das Struwwelpeter-Museum. Da werden Kindheitserinnerungen wach! Ursprünglich befand sich dieses in der Nähe des Palmengartens, wo ich es auch noch besucht habe, mittlerweile ist es jedoch ins Stadtzentrum gesiedelt und so auch besser erreichbar. Ab Herbst 2019 kannst du dort wieder die Abenteuer von Struwwelpeter & Co miterleben. Auch ein Besuch des Senkenberg-Naturkunde-Museums stand eigentlich auf meinem Plan, aber leider ging sich das zeitlich nicht mehr aus. Ich denke, da muss ich einfach mal wieder kommen,
Die Stadt von einer ganz anderen Seite erleben kann man bei einer Schifffahrt auf dem Main. Hier hat man einen herrlichen Blick auf die Skyline, die an einem vorbei zieht und kann die vielen Hochhäuser bewundern, für die Frankfurt so bekannt ist. Wusstest du, dass es in der Stadt über 100 Gebäude gibt, die höher als 50 Meter sind? Das ist doch schon beachtlich und beschert Frankfurt eine der beeindruckendsten Skylines Deutschlands. Die Anlegestelle der Primus Line, die regelmäßige Rundfahrten von 50 oder 100 Minuten anbietet, befindet sich übrigens gleich beim Eisernen Steg, unweit der Altstadt.
Frankfurt ist ja das Finanzzentrum schlechthin. Die Europäische Zentralbank hat hier in einem Futuristischen Hochhaus ihren Sitz, die Frankfurter Börse ist eine der bedeutendsten Geldumschlagplätze Europas und fast alle Banken Deutschlands haben ihren Hauptsitz in der Stadt, dazu kommen noch unzählige Auslandsbanken, die hier Niederlassungen haben. Vor dem Commerzbank-Tower findet sich ein riesiges Euro-Zeichen, das mittlerweile fast schon zum Symbol Frankfurts geworden ist und auch für Leute wie mich interessant ist, die von der Finanzwirtschaft wenig Ahnung haben.
Ich hätte ja gar nicht gedacht, wie grün Frankfurt wirklich ist. Es gibt viele Parks und auch entlang des Main-Ufers lässt es sich herrlich entspannen. Ein besonderes Juwel ist der Palmengarten. Dort findest du im liebevoll gestalteten Palmenhaus eine riesige Sammlung an verschiedenen Palmengewächsen (manche mussten sogar schon wieder gefällt werden, weil sie in dieser schönen Atmosphäre gar zu sehr gewachsen sind…) und in der riesigen Parkanlage lassen sich auch viele andere exotische und heimische Pflanzen bewundern.
Was du auch auf keinen Fall verpassen darfst, vor allem, wenn du auch abends in Frankfurt bist, ist ein Bummel durch Alt-Sachsenhausen. Probier’s mal mit Gemütlichkeit ist das Motto dieses Stadtteils, wo sich in den Gassen rund um den Paradiesplatz Kneipe an Kneipe reiht und wo abends eine richtige Partymeile zum Leben erwacht. Tagsüber ist es bedeutend ruhiger und man darf es auch hier nicht verabsäumen, das Lieblingsgetränk der Frankfurter, den Apfelwein, zu probieren…
Du siehst also, Frankfurt hat eine Menge zu bieten und es lohnt sich auf jeden Fall, der Stadt selbst einmal einen Besuch abzustatten und sich nicht nur auf dem Flughafen aufzuhalten oder nur mal eben schnell drüber zu fliegen… Natürlich kann man an einem Nachmittag (und auch nicht an 2…) nicht die ganze Stadt kennenlernen, aber ich glaube, einen schönen Überblick über diese tolle Stadt bekommen zu haben. Mir hat es gefallen – wie so viele Orte in Deutschland übrigens, das von Mal zu Mal ein bisschen höher steigt auf der Liste meiner Lieblings-Reiseländer. Es gibt sooo viel zu entdecken – und das ist doch großartig, oder? Vielleicht magst du mir ja deine Lieblingsorte in Deutschland verraten… Wo muss ich unbedingt noch hin?
- MAULBRONN – herbstliches Klostererlebnis der Extraklasse
- WEIMAR – Kultur, wohin das Auge reicht
- ROTHENBURG OB DER TAUBER – es weihnachtet so sehr
- HAMBURG – Auf der Reeperbahn nachts um halb 1
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